Das mit dem Wasser ist leider immer noch nicht geregelt. Zwischenzeitlich war jemand auf die Idee gekommen, Wasser von dem Staudamm zurück in die Wasserleitungen drücken zu lassen. Das hat uns dann auch kurzfristig wieder Wasser am Wasserhahn gebracht. Aber es hat leider auch Bakterien in die Wasserleitungen gespült. Das ganze Dorf wurde von Durchfall und Erbrechen geplagt, was auch vor unserem Team natürlich kein Halt gemacht hat. Alle haben wir für ein paar Tage flachgelegen.
Seitdem müssen wir das Wasser, wenn es sporadisch aus dem Wasserhahn kommt, auch noch filtern. Glücklicherweise, oder durch Gottes Vorsorge, hat ein Outreach Team vor einiger Zeit schon, uns zwei Wasserfilter dagelassen, die für Katastrophengebiete oder Gebiete ohne Versorgung mit sauberen Wasser entwickelt wurden.
Es ist erschreckend, aber auch Horizont erweiternd, wenn man bedenkt, dass die Hälft der Weltbevölkerung die in ländlichen Gebieten lebet, keinen Zugang zu sauberen Wasser haben. Das nun selber zu erleben, lässt uns ganz anders über Wasserverbrauch, oder gar Wasserverschwendung, denken. Wir versuchen mehr und mehr, Wasser mehrfach zu verwenden. Vom Duschen oder Haare waschen für die Toilette. Von der Essenzubereitung für den Gemüsegarten. Es gibt viele Möglichkeiten da kreativ zu werden.
Und wir haben aber auch kennen gelernt, was es heißt in einer ländlichen Gegend zu leben. Die Leute sind auf einander angewiesen und helfen sich somit wo „Not am Mann“ ist.
Als bei uns das Wasser ausging, hat ein Farmer am Sonntag einen 1000l Wassertank auf seinen Pickup Truck gepackt, mit Quellwasser von seiner Farm gefüllt und es zu den Leuten im Dorf nach Hause geliefert. Das ist gelebte Nächstenliebe.
Liebe Grüße,
Stephan